Geschichte der Fröbelschule
1961: In der Bundesrepublik wird die allgemeine Schulpflicht für geistig behinderte Kinder eingeführt.
1963: Eltern behinderter Kinder gründen den Offenbacher Ortsverband Lebenshilfe. In den Räumen der Pestalozzischule bietet der Verein nachmittags erstmals Unterricht für geistig behinderte Kinder an. Erste Lehrerin ist Frau Breidenstein.
03.05.1965: In der Villa Goethestraße 10 neben der Pestalozzischule wird eine Schule für Praktisch Bildbare mit 2 Klassen à 8 Kindern eröffnet.
30.08.1966: Die Schule wird nach dem Pädagogen Friedrich Fröbel benannt und heißt fortan Fröbelschule.
1967: Herr Mathias wird erster Schulleiter, Herr Budny sein Stellvertreter. Es folgt Frau Collin als Schulsekretärin. Mittlerweile besuchen 74 geistig behinderte Kinder die Fröbelschule. Da nicht genügend Klassenräume für alle Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stehen werden sie in zwei Schichten unterrichtet: Die eine Hälfte vor- und die andere nachmittags.
1976: Der erste Schulbus wird für die Fröbelschule angeschafft.
1977: Erstmals besucht ein Kind in einem Rollstuhl die Fröbelschule. Um in den Klassenraum zu gelangen muss die Schülerin die Treppe hinaufgetragen werden.
1979: Die ehemalige Pestalozzischule zieht ins Lauterborn. Der Umbau des Gebäudes in der Goethestraße für die Nutzung durch die Fröbelschule beginnt.
1981: Die Fröbelschule zieht in das sich immer noch im Umbau befindliche Gebäude und wird Ganztagsschule. Die Klassenräume werden unter Mitarbeit der Eltern und mit Hilfe von Spendengeldern mit Küchenzeilen ausgestattet. Da ein einzelner Schulbus nicht alle Schülerinnen und Schüler auf einmal transportieren kann werden diese in zwei Schichten zur Schule und nach Hause gebracht: Zuerst werden die in der Innenstadt lebenden Kinder und Jugendlichen gefahren, dann jene, die in den Stadtrandbezirken wohnen.
1983: Das umgebaute Schulgebäude wird eingeweiht.
1984: Herr Brand wird Konrektor der Fröbelschule und drei Jahre später Schulleiter. Als Stellvertreter folgen in den kommenden Jahren Frau Schneider und Herr Ramm.
Aus einer Projektwoche der Leibnizschule heraus entsteht das Projekt Partnerschaft.
Mitte der 80er Jahre: Nach der Einführung des Schulrechts für ALLE Kinder gründet die Fröbelschule die heutige Abteilung für körperlich-motorische Entwicklung. Immer häufiger werden nun auch Schülerinnen und Schüler mit schweren Körperbehinderungen aufgenommen. 1985 beginnt daher auch die Versorgung mit Physiotherapie an der Fröbelschule über die Zusammenarbeit mit dem SPZ und niedergelassenen Krankengymnasten. Schließlich wird eine Erzieherstelle fest mit einer Physiotherapeutin besetzt.
1990: Die Schülerzahlen sind rückläufig, die Fröbelschule unterrichtet nur noch 60 Schülerinnen und Schüler.
Mitte der 90er Jahre: Der Schulbus brennt bei einer Leerfahrt aus. Ein privates Busunternehmen übernimmt die Beförderung, nun mit zwei Schulbussen. Endlich sind ein gemeinsamer Anfang und ein gemeinsames Ende des Unterrichtes für alle Schülerinnen und Schüler möglich.
1992: Der Elternverein „Aktion Behindertes Kind“ wird gegründet.
1994: Die Lebenshilfe bietet an einem Tag Nachmittagsbetreuung an. Die Schülerzahlen steigen wieder deutlich. Dadurch bedingt müssen immer mehr Neben- und Fachräume, darunter auch sehr kleine Räume, zu Klassenräumen umfunktioniert werden.
2002: Die Fröbelschule mietet stundenweise die gegenüberliegende Turnhalle der Turnvereinigung Offenbach an, da der Platz in der eigenen Schulturnhalle nicht mehr ausreicht.
2005: Die Fröbelschule muss einen Teil ihres Gartengeländes dem Kindergarten zur Verfügung stellen. Die übrig gebliebenen Spielgeräte im Schulgarten werden zudem aufgrund von Baufälligkeit gesperrt.
2009: Frau Rölz beginnt ihre Arbeit als Schulsozialarbeiterin an der Fröbelschule. Damit sie einen Arbeitsplatz erhält, wird das Lehrerzimmer verkleinert.
2010: An der Erich-Kästner-Schule entsteht die erste Kooperationsklasse mit fünf Schülerinnen und Schülern der Fröbelschule.
2011: Das mit Hilfe von Spendengeldern neu gestaltete Außengelände mit Spielgeräten wird eingeweiht.
Durch die Nachmittagsbetreuung der Behindertenhilfe entsteht an allen Wochentagen nach dem Unterricht ein verlässliches Freizeitangebot für Schülerinnen und Schüler der Fröbelschule.
2012: Herr Brand wird pensioniert und Herr Ramm übernimmt die Schulleitung.
2014: Frau Steinheimer wird Konrektorin. Im Dezember demonstriert die Schulgemeinschaft vor dem Rathaus der Stadt Offenbach und fordert eine Sanierung des Schulgebäudes.
2015: Frau Steinheimer wird Schulleiterin und Frau Berg neue Konrektorin. Auf der Feier zum fünfzigjährigen Jubiläum der Fröbelschule wird bekanntgegeben, dass ein Neubau der Schule an der Mühlheimer Straße erfolgen soll.
2016: Aufgrund des steigenden Mangels an Klassenräumen – mittlerweile besuchen etwa 120 Schülerinnen und Schüler die Fröbelschule – werden in den folgenden Jahren weitere Kooperationsklassen an der Ernst-Reuter-, Leibniz- und Hafenschule gegründet.
2017: Im Rahmen eines Architektenwettbewerbs wählt eine Fachjury einen Entwurf für das neue Schulgebäude.
2020: Infolge der COVID19-Pandemie wird die Fröbelschule im März wie alle anderen Schulen auch geschlossen. Mitte Mai wird der Präsenzunterricht in eingeschränktem Maße Schritt für Schritt wieder aufgenommen.
2021 Im Spätsommer erfolgt der Spatenstich für den Neubau der Fröbelschule. Die OPG ist mit dem Projekt beauftragt.
2022: In den Sommerferien 2022 zieht die Schulgemeinde in den Neubau an der Mühlheimer Straße um. Noch ist nicht alles fertiggestellt, Handwerker gehören in den ersten Monaten zu den täglichen Besuchern. Lange Mängellisten werden Stück für Stück abgearbeitet. Vieles muss sich erst noch einspielen. Aber die SchülerInnen freuen sich über ihre neue Schule.
2023: Im Januar verabschiedet die Schulgemeinde ihre Schulleiterin Frau Steinheimer in den Ruhestand. Ihre Nachfolge wird Herr Krutsch am 01.02.2023 antreten.
Im Schuljahr 2022/23 werden mehr als 145 Schülerinnen und Schüler an der Fröbelschule unterrichtet.